Freitag, 20. Januar 2012

Neues Zitat

Eine Gesellschaft, in der es chic ist, von allem den Preis zu kennen und von nichts den Wert, macht in Wirklichkeit Verluste. (Johannes Rau in seiner Antrittsrede als Bundespräsident bei der gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat am 1. Juli 1999 in Bonn (Wortlaut der Rede))

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3 Kommentare:

Volker Radke hat gesagt…

Das halte ich für den Sonntagsspruch eines Mannes, der selbst allzu gut den Preis von Dingen kannte:
"In seiner Zeit als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war Rau in Affären der WestLB involviert. So berichtete Der Spiegel im Februar 2000 in einer durch massive Versuche der Verhinderung der Berichterstattung begleiteten Reportage, dass die WestLB in undemokratischer Weise zu einer geheimen Nebenkasse des Landes gemacht wurde, wobei Reisen für Regierung und Reisen für den Wahlkampf nicht sauber getrennt wurden und Regierungsarbeit aus Quellen finanziert wurde, die das Parlament nicht kannte und nicht kontrollieren konnte. Neben dem im Spiegel-Bericht genannten Protagonisten Johannes Rau handelt es sich auch um dessen Nachfolger Wolfgang Clement."
"Weiterhin war Rau in die Düsseldorfer Flugaffäre verstrickt. Dabei zahlte die WestLB führenden Politikern von der SPD – aber auch von der CDU – nicht nur deren private Flugkosten, sondern setzte die überhöhten Rechnungen auch von der Steuer ab. Die Überhöhung der Rechnungen kam daher, dass bei einigen Flügen als Stewardessen getarnte Prostituierte mitgenommen wurden.[10] Die Düsseldorfer Flugaffäre wurde bislang nicht umfassend aufgearbeitet.

Die WestLB übernahm auch die Kosten in Höhe von 150.000 DM für ein Fest, das Johannes Rau anlässlich seines 65. Geburtstages am 18. Januar 1996 mit 1.500 Gästen feierte."
http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Rau#Politik-Aff.C3.A4ren

Lukas hat gesagt…

Vielen Dank für diesen Hinweis, Volker!

so viel also wieder einmal zum Thema "Theorie und Praxis" bzw. "Anspruch und Wirklichkeit" ...

Auf jeden Fall kann man dem Ausspruch damit also kaum mangelnde "Erdung" vorwerfen bzw. dem Zitierten, daß er keine Ahnung hat wovon er redet! ...   ;-))

 

Lukas hat gesagt…

Heute habe ich entdeckt, daß Rau oder sein Redenschreiber (?) wohl abgeschrieben hat ...

Das Zitat stammt nämlich im Kern von Oscar Wilde: „Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“ (Das Bildnis des Dorian Gray)

In einem anderen seiner Werke hört sich das so an: „Ein Zyniker ist ein Mensch, der von jedem Ding den Preis und von keinem den Wert kennt.“ (Lady Windermeres Fächer (1892))