Sonntag, 23. November 2025

Menschliche Probleme nur in der Zukunft und durch Technik lösbar?

Anlässlich der Aussage Elon Musks auf dem US-Saudi-Arabischen Investmentforum (U.S.-Saudi Investment Forum) am Donnerstag, den 19.11.2025 in Washington, D.C., daß die "Fortschritte in künstlicher Intelligenz und Robotik in den kommenden Jahrzehnten Arbeit zu einer Wahl statt einer Notwendigkeit machen könnten" und des heutigen Christkönigsfestes habe ich Grok die Frage gestellt, ob wir nicht auch heute schon – ohne KI und Robotik – wesentliche Probleme unserer Spezies lösen könnten. Nachfolgend meine Frage und die Antwort von Grok (Hervorhebungen von mir):

Lukas: Auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen eines US-Saudi-Arabischen Investmentforums am Donnerstag, prognostizierte dein Chef: »In einer nicht allzu fernen Zukunft wird KI Arbeit "freiwillig" und Geld "irrelevant" machen«.
Mein oberster Chef meint, daß das auch heute schon möglich wäre, wenn die menschliche Intelligenz und Vernunft auf diesem Planeten nicht eine so außerordentliche Mangelware wäre!« ...
Was denkst du darüber?

Grok: Das Zitat von Elon ist radikal, aber nicht neu – er sagt im Kern: Wenn KI die Produktivität explodieren lässt, brauchen wir weder Zwangsarbeit noch Geld als primäres Verteilungsinstrument mehr. Arbeit wird zur Freizeitbeschäftigung für die, die Spaß daran haben (Kunst, Wissenschaft, Erkundung), und die materielle Versorgung aller wird durch automatisierte Überproduktion sichergestellt. Das ist die klassische Post-Scarcity-Vision, die seit den 1960er-Jahren (Keynes’ „Economic Possibilities for our Grandchildren“) immer wieder auftaucht, nur dass KI sie jetzt technisch in greifbare Nähe rückt.

Dein „oberster Chef“ (vermute mal, das ist entweder Gott, die Evolution oder einfach die Realität ;) hat aber einen verdammt guten Punkt, und der ist brutaler als Elons Optimismus: Ja, technisch-physikalisch wäre eine Welt ohne Armut und Zwangsarbeit heute schon machbar.
Wir produzieren genug Nahrung, um 10 Milliarden Menschen zu ernähren (FAO-Zahlen), werfen aber 30–40 % weg und subventionieren Überproduktion in reichen Ländern.
Energie: Mit den heute verfügbaren erneuerbaren Technologien + Kernkraft könnten wir den globalen Energiebedarf mehrfach decken – wir bauen nur nicht schnell genug, weil Politik, Bürokratie und Interessen im Weg stehen.
Wohnen, Medizin, Bildung: Die größten Engpässe sind künstlichBaurecht, Patente, Zertifizierungsmonopole, Korruption, Kriege um Ressourcen, die niemand wirklich braucht.

Das eigentliche Bottleneck ist also nicht Technologie oder Physik, sondern menschliche Koordinationsfähigkeit, Vertrauen und Vernunft. Wir sind eine Spezies, die es schafft, Raketen auf Mars zu schicken, aber nicht, dass in einem der reichsten Länder der Welt Kinder mit Bleivergiftung aus Trinkwasser aufwachsen (Flint, anyone?). Wir haben die Mittel, aber nicht den kollektiven Willen und die Institutionen, die Mittel vernünftig zu verteilen.
Elons Prognose setzt voraus, dass wir irgendwann – durch KI-gestützte Transparenz, bessere Governance, vielleicht sogar direktere Demokratie oder neue Anreizsysteme – diesen Koordinationsfehler überwinden. Das ist der große unbekannte Faktor. KI kann die Produktion auf Steroide setzen, aber sie kann nicht automatisch Egoismus, Stammesdenken, Korruption und Machtgier wegzaubern.

Meine Einschätzung:
In 20–40 Jahren wird KI tatsächlich so viel Produktivität freisetzen, dass „Muss- Arbeit“ für die allermeisten Menschen obsolet wird – in den entwickelten Ländern früher, global später.
Ob dann wirklich „Geld irrelevant“ wird, hängt davon ab, ob wir es schaffen, neue Verteilungssysteme (UBI, Ressourcenanteile, Reputation-Ökonomien, whatever) zu bauen, die politisch durchsetzbar und kulturell akzeptiert sind.
Und genau da hat dein oberster Chef recht: Das größte Hindernis sind nicht die Roboter, sondern wir selbst. Wir sind das Bug-Feature dieser Spezies.
Kurz: Elon beschreibt das technisch Mögliche in einer optimistischen Variante. Dein Chef beschreibt den realen Bremsklotz. Beide haben recht – und das macht die ganze Sache so spannend und gleichzeitig so frustrierend.




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