Mittwoch, 7. Januar 2015

Die Grenzen meiner Denkungsart bedeuten die Grenzen meiner Welt (*)

Ist es wirklich verwunderlich, daß in einer Welt, in der alles menschliche Denken unter dem Vorbehalt des "Satzes vom ausgeschlossenen Dritten" steht, es am Ende nur noch "an" oder "aus" gibt?

[→] "0" oder "1"

[→] "leave" oder "remain"

[→] "schwarz" oder "weiß"

[→] "ja" oder "nein"

[→] "drinnen" oder "draußen"

[→] "ost" oder "west" 

[→] "gut" oder "böse"

[→] "dumm" oder "schlau"

[→] "arm" oder "reich"

[→] "gesund" oder "krank"

[→] "feiger Terror" oder "tapferer Drohnenmord"

[→] "frei" oder "unfrei"

[→] "faul" oder "fleißig" 

[→] "gläubig" oder "ungläubig"

[→] "Freund" oder "Feind" 

[→] "Himmel" oder "Hölle"

[→] "Unterdrückte" oder "Unterdrücker"

[→] "Wir" oder "Ihr"

[→] "Krieg" oder "Frieden"

[→] "Leben" oder "Tod"

[→] "Täter" oder "Opfer"

[→] ...

[→] "entweder - oder"

[→] "alternativlos"

Es ist dies am Ende auch die bittere und hoffnungslose Logik des Hamsterrades : Tertium non datur ...


*) Die Überschrift ist eine Variation von Ludwig Wittgenseins „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“. (Tractatus 5.6)





[→] 10.9.2021 | https://www.rubikon.news/artikel/das-manifest-der-befreiung [!!!]

[→] 26.2.2021 | https://kenfm.de/narrative-diskurskollaps-neusprech/


[→] 7.7.2020 | https://multipolar-magazin.de/artikel/technologie-der-unfreien-welt-teil-1 [!!!]

[→] 4.6.2020 | https://www.rubikon.news/artikel/digitale-schock-strategie



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Rennen gegen die Maschine oder mit ihr?
Die Science-Fiction-Welt erwischt uns mit runtergelassenen Hosen
"... Das Hacking von Tierkörpern betrachten wir als Laborkuriositäten, statt als Menetekel vom Mensch 2.0. Science-Fiction inspiriert zwar Forscher, belässt aber die Gesellschaft in ihrer Zukunftsblindheit. Die Zukunft wird uns kalt erwischen.
Woran liegt das? Es ist unser über Jahrhunderte eingeübtes Schwarz-Weiß-Denken. Wir kennen entweder Gut oder Böse, Fluch oder Segen, Schädling oder Nützling. Und Technologie hat gefälligst gut zu sein. Wir brauchen Innovation wie die Luft zum Atmen, wir brauchen Konsumprodukte, wir brauchen Gadgets. Wir verehren Technik, hinterfragen sie nicht.
Wie schade! Würden wir die vermeintlichen Schattenseiten der Science-Fiction-Welt genau betrachten, stießen wir durchaus auch auf Gold. Oft liegt zwischen Albtraum und Utopie nur ein kleiner Wechsel der Perspektive.
Den bösen, arbeitsplatzklauenden Roboter könnten wir genauso gut als einen Befreier von ungeliebter Erwerbsarbeit willkommen heißen. Freilich setzt dies eine finanzielle Entschädigung für den durch die Maschine befreiten Arbeiter voraus, etwa in Gestalt eines bedingungslosen Grundeinkommens, finanziert aus einer Maschinensteuer, die die Gesellschaft an der Produktivität der Maschinen teilhaben lässt.
Es gäbe aber auch noch einen dritten Weg: Das Rennen gegen die Maschine könnten wir als ein Rennen mit der Maschine betrachten. Mit künftigen künstlichen Intelligenzen könnten wir höchst produktive Teams bilden. ... Es geht also nicht um die Frage: Mensch oder Maschine, sondern darum, dass beide zusammen ungesehene Qualitäten erreichen können. ...
telepolis.de, Christian Meier, 27.05.2015
 

"Zwischenruf eines Blauäugigen" hat gesagt…

Terrorismus ist besiegbar, wenn wir umdenken
Die terroristischen Anschläge seit 2015 (Charlie Hebdo, Stade de France, Bataclan-Theater, Flughafen Brüssel-Zaventem, U-Bahnhof Maalbeek, Orlando sowie zuletzt Promenade des Anglais in Nizza) gleichen sich auf eine gespenstische Art. Die Ähnlichkeit liegt nicht in der äußeren Form der Tatbegehung; diese differiert naturgemäß, abhängig vom Täter- und Opferkreis, von den Örtlichkeiten und vom Ziel der Attentate. Was sich jedoch gleicht, das sind die öffentlichen Reaktionen, insbesondere die ritualisierte Betroffenheitsrhetorik der Politiker. Diese bekennen sich zum eigenen, "westlichen" Lebensstil, zur europäischen Wertegemeinschaft, zur grenzüberschreitenden Solidarität und zur wachsamen Kampfbereitschaft ("Wir befinden uns im Krieg"). ...
Peter Vonnahme, telepolis.de, 23.07.2016